Alle Artikel in der Kategorie “Familie

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Offizielle Stellungnahme [oder: der Schein trügt]

Café

Hier kommt eine offizielle Richtigstellung an alle, die am Freitag, 05.05.2017 zwischen 10:00-12:00 zu Gast im heimathafen Café waren und Augenzeugen eines gewöhnlichen und fröhlichen Familien-Frühstücks waren.

Dies war zu sehen [dies war nicht zu sehen]:

  • zwei suckersüße Kinder, höflich und niedlich
    [das tägliche Drama ums Schuhe anziehen. Kind 1 musste dazu erpresst werden, Kind 2 hat seine Schuhe im Wagen augenblicklich abgeschüttelt. Puh.]
  • ein Familienvater, der am Freitag Vormittag völlig entspannt mit seiner Familie frühstückt
    [hat gestern wieder 13 Stunden gearbeitet und hängt seiner Liste immer noch hinterher, von Entspannung also keine Spur]
  • die Kinder in stylischen, süßen Outfits
    [die ein pures Ablenkungsmanöver sind, weil sich die Kindesmutter nach fast zwei post-natalen Jahren immer noch unwohl in ihrer Haut fühlt]
  • beide Kinder können für ihr Alter unglaublich gut sprechen
    [aber leider nicht hören. Ihre Fähigkeit akustische Reize (von Mama) vollkommen auszublenden: hervorragend.]
  • ganz allgemeine und allumfassende Familienidylle, wie sie natürlicherweise vorkommt, wenn man Chaos-resistent, ultra-flexibel und anpassungfähig ist . Und bei optimaler Funktionsfähigkeit, auch unter ungünstigen Schlafbedingungen.
    [ich bin weder Chaos-resistent noch ultra-flexibel, habe einen schier unbezwingbaren eigenen Willen und ohne Schlaf = alles Mistekack]

So. Ich in froh, dass ich das mal klar stellen konnte. Ich glaube wirklich, dass wir manchmal so aussehen, als wäre alles Zuckerwatte. Ist es aber nicht.

Trotzdem bin ich super dankbar für diese Chaos-bringede, ungehorsame Bande. Weil sie meine Bande ist.

Eine klargestellte Bini

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Von geschorenem Haar und endloser Mama-Liebe

schöne Haare [Milia und ihre schönen Haare]

Letztens lag ich nachts wach. Also, erst hab ich geschlafen, aber die Milia nicht, dann hat sie geschlafen, aber ich nicht. Sie lag neben mir, hat unruhig geträumt, sich hin und her gewälzt und ich habe sie gestreichelt.

Und als ich ihre Haare gestreichelt habe, hatte ich einen dieser aberwitzigen, irrationalen Mama-Herz-Überqill-Momente. Ich habe gedacht:
„Ich hoffe, du rasierst dir nie deinen Kopf. Aber wenn doch, lieb ich dich trotzdem so sehr.
Ich hoffe, du vergisst nie, wie begeistert ich von dir bin. Aber wenn doch, lieb ich dich trotzdem so sehr.
Ich hoffe, du willst nie die Verbindung zwischen uns abbrechen. Aber wenn doch, lieb ich dich trotzdem so sehr.“

Und als ich mich heute morgen daran erinnert habe, musste ich lachen. Eine Tochter mit geschorenem Kopf, das wär schon was.

Ist das nicht unglaublich? Das man mit seinen Kindern eine Verbindung eingeht, die zur völlig idiotischen und selbstlosen Liebe führt? Ich hoffe ihre Haare bleiben auf dem Kopf und ich hoffe sie will immer ein Teil von meinem Leben sein. Aber selbst wenn sie mit Glatze auswandert und sich nie wieder meldet – ich werd sie immer lieben.

Eine endlos-liebende Bini

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Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte *

3 Mädchen
*außer zum Thema Kinder.

Dazu sagt dieses Bild absolut gar nichts. Also doch, schon, es sagt eine Menge, aber ich müsste noch 1.000 Worte hinzu fügen, um der Sache gerecht zu werden.

Das Bild sagt nicht, dass schon vor dem Frühstück allerseits eine solche Verzweiflung herrschte, dass ein Mädchen-Haarband-Partnerlook die einzige Rettung war.

Das Bild sagt nicht, dass der Rest der Wohnung ein einziges Chaos ist, in dem sich benutzte Kaffeetassen in Wäschebergen verstecken (ok, das ist übertrieben, aber auch nur ein bisschen). 

3 Mädchen

Das Bild sagt nicht, zumindest nicht in der Wucht, in der ich es fühle, wie unfassbar schön meine Mädchen sind.

Das Bild sagt nicht, wie herrlich sich ihr Lachen anhört.

Das Bild sagt nicht, dass ich unter 3 Kaffee den Tag nicht schaffe.

3 Mädchen

Das Bild sagt nicht, dass mich Noralis Ideen und Aussprüche täglich zum Lachen bringen und Milias breites Grinsen die Welt schöner macht.

Das Bild sagt nicht, dass mir nach unzähligen Krankheitstagen (Scharlach! Zähne! Grippe! Magen-Darm! Schnupfen! Zähne! Wachstumsschub! Achjaunddie ZÄHNE!) langsam die Puste ausgeht.

3 Mädchen

Es ist in echt nicht so leicht, wie es aussieht. Sonder superschwer.
Es ist in echt nicht so schön, wie es aussieht. Sondern noch viel, viel, viel schöner.

Eine  Bini im Mädchen-Haarband-Partnerlook

P.S. Das ist eigentlich einen eigenen Beitrag wert, aber egal,  jetzt kommt’s im PS: Seit kurzem kann meine Kunst kaufen – hurra!!!!! Und zwar hier: juniqe.de/sabrina-hofmann

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Don’t fight February.

Jedes Jahr wieder erwischt mich der Februar mit voller Wucht. Alles ist Grau, Grau, Grau im Februar. Alles ist müde, erkältet und am Frieren. Der Frühling scheint genau so weit weg zu sein, wie die kuschelige Bettdecke, auf die ich mich den ganzen Tag freue.

Und jedes Jahr will ich mich dagegen wehren. Will die Anstregnung ignorieren und mit Gummistiefeln durch Pfützen stampfen. Will die Müdigkeit mit schönen Kerzen vertreiben und eine dampfende Suppe kochen. Will durch meine to do Liste preschen, um am Abend nicht nur erschöpft zu sein, sondern auch was geschafft zu haben. Die „let’s do this, February“-attitude.

Aber in der letzten Zeit freunde ich mich mit dem Gedanken von Schwachheit an. Von Pausen brauchen und darum Pausen machen. Von Ideen für später aufheben und für vielleicht-sogar-eventuell jemanden enttäuschen. Eigentlich reichen mir für diesen Monat die Ziele, dass meine Kinder sauber und satt sind. (weniger stillen/mehr essen bei der Kleinen und OHNE Windel bei der Großen ist ohnehin ein monatsfüllendes Programm. Ich koche und wasche den ganzen Tag).

Gestern hat die Kleine ein Schläfchen gemacht und die Große wollte eine Geschichte hören. Das ideale 20 Minuten Fenster, um schnell die Spülmaschine auszuräumen, das Abendessen vorzubereiten und dieses blöde Antragsformular auszudrucken. Da sagt meine kleine Norali: „Mama, hörst du mit mir?“ Oh Mann, ja! So unglaublich gerne. Also haben wir auf der Couch gekuschelt und zusammen die CD angehört. So lässt sich der Februar unbedingt aushalten.

February

Darum für mich selbst und für alle die es hören müssen: Don’t fight February! Grau und müde, Schwäche und Pausen gehören zum Leben. Ich will nichts davon vermissen oder verpassen. Willkommen, du hässlicher Monat! Ich freue mich auf dich.

Eine non-fighting Bini

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Vom schönsten und leisesten Durchbruch aller Zeiten und dem schlummernden Künstler.

Angekommen

Irgendwann vor 4-6 Wochen war er endlich da. Mein Durchbruch. So sanft und leise, das er in keinster Weise dem brachialen Wort „Durchbruch“ gerecht wird, aber oh, sooo wundervoll und herrlich. Auf einmal habe ich in meinem Tag innegehalten und festgestellt – ich bin angekommen. Ich fühle mich genau richtig. Das Leben ist schön, meine beiden Mädchen sind unbeschreiblich herrlich. Ich habe das Toben des Ozeans überlebt und bin in milderen Gewässer gelandet. Oh, wie gut.
Natürlich, natürlich ist das Leben voller neuer Überraschungen und Herausforderungen. Langweilig wird’s trotz allem Angekommen-sein nicht. Besonders nicht im Winter, wenn die Bazillen sich selbst zu den Herrschern des Universums küren. Die fiesen Dinger.
Also streiche ich Weihnachtsfeiern und sage Treffen ab, wische stattdessen kleine Rotzenasen, inhaliere (mit Lied, immer mit Lied), gebe Nasentropfen und Schnupfencreme und wenn man alles bei allen durch hat, kann man direkt wieder von vorne anfangen.

Ich vereinfache wo ich kann (Hauptsache die Wäsche ist gewaschen, zusammenlegen ist ein Luxus für gesunde Tage…), schlage mir die Nächte um die Ohren als wäre ich eine feierwütige Abiturientin und ab und an halte ich inne und denke daran, dass ich meine Träume nicht vergessen will, auch wenn sie gerade hinten anstehen. Ich bin noch da. Der Künstler in mir ruht ein wenig, findet momentan kreative Lösungen bei Zeitnot und angesichts der gähnenden Leere des Kühlschranks. Oder auch wenn es unterwegs Windelunglücke gibt, die jeglicher Beschreibung spotten. Oder so. Momente zum Kreativ-Sein gibt es in Hülle und Fülle und eines Tages werde ich dafür auch wieder Fotos und Videos verwenden, richtige Künstlermaterialien wie Farbe und Pinsel und Leinwände. Und Schreiben werd ich. Schreiben, Schreiben.
Und bis es soweit ist, werde ich meinen Laptop zu klappen und den Kittel anziehen, den mir meine  kleine, große Norali genau jetzt hinhält, wo ich das hier schreibe – und knete mit ihr. Oh ja.

Eine angekommene Bini

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Das Schluchtzen in der Umkleidekabine – das war ich.

DSC_0061Neulich hab ich den dummen Fehler gemacht loszuziehen, um etwas zum Anziehen zu kaufen. Der Grundgedanke ist schon richtig, denn Kleider in denen ich mich wohlfühle, sind so rar, dass ich alle 2 Stunden waschen muss.

Aber oh. So viel Frust. Jeans mit Größen in galaktischer Höhe und zeitgleich erschreckender Enge. Oberteile in Zeltausmaß und trotzdem spannt der Knopf auf Brusthöhe. Und nebenan in der Umkleide eine Abiturientin, die fröhlich ruft „Bringst du’s mir bitte nochmal in XS, ja?“

Pfff. Meine XS Zeiten sind vorbei. Und obwohl es dafür einen wunderhübschen, sehr lohnenswerten Grund gibt, hat mein Stolz da manchmal schwer zu Schlucken. Und mein Selbstmitleidkontingent wird zum Zerbersten gefüllt. Auch, als ich die 58. Hose ausziehe und mein Blick auf die blauen, zerstochenen Oberschenkel fällt, die ich den Thrombose-Spritzen verdanke. Kein Mensch sagt einem, dass Kinder körperlich so viel kosten. Keiner.

Aber dieser Körper, den ich da habe – der hat wirklich Erstaunliches geleistet in den letzten Wochen. Er wurde gedehnt, gestochen, hat sich entzündet, ist gerissen, hat einen kompletten Menschen wachsen lassen und sorgt jetzt dafür, dass dieser kleine Mensch schon gigantische 6 kg zugenommen hat. Das sind 1,2 kg pro Monat. Nur durch meinen Körper.

Und wenn die kleine, große Norali nachts von einem schlechten Traum aufwacht, hilft kein gutes Zureden, sondern nur, dass wir uns in den Sessel setzen und sie ihren müden Körper an meinen müden Körper kuschelt. Bis ich langsam fühle, wie sie wieder zurück in den Schlaf sinkt.

Mein Körper ist – genau so wie er ist – im Moment (lebens-)wichtig für meine beiden Mädchen. Er hat sie wachsen lassen, geboren und hält sie am Leben. Und das ist viel unglaublicher und viel beeindruckender, als eine Jeans, die tatsächlich *nicht* an den Waden steckenbleiben.

Darum: Ein Hoch auf all die erstaunlichen, wundervollen, unförmigen Hochleistungs-Körper von uns Mamas. Auf dass wir mehr Gnade und mehr Geduld mit unseren fabelhaften Körpern haben. Die perfekte Wohlfühljeans kann warten. Meine beiden Mädchen brauchen meinen perfekten Körper genau jetzt.

Eine rundum zufriedene Bini

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Das Meer.

Mein Alltag fühlt sich im Moment noch ziemlich drunter und drüber an. Es fühlt sich an wie die stürmische See: mal extremer Wellengang, dann ein wenig Ruhe vor dem Sturm und schon geht’s wieder los. Es gibt mehr Windeln, als man sich vorstellen kann, mehr Bedürnisse, als man erfüllen kann  und mehr Liebe, als ich in Worte fassen kann. Ich schwimme entweder im puren Glück oder in Tränen (und beides gleichzeitig). Bäm, bäm, bäm.

Vor ein paar Tagen hab ich zu meinem Freund Gott gesagt, dass ich mich in meinem Alltag so gerne mal wieder wie in einen langweiligen, friedlichen Teich fühlen würde, so ganz ohne Naturgewalt und die unglaubliche Macht des Ozeans.

Aber Gott hat gesagt: The ocean is where you belong.

ocean

Das musste ich direkt festhalten. Und mir an die Wand hängen.
Es ist ok, wenn es hoch und runter geht im Moment. Es ist nun mal stürmisch mit zwei so kleinen Kindern. Es ist nun mal ein emotionales Auf und Ab, bis sich die Hormone eingependelt haben. Es ist anstrengend und herausfordernd und wunderschön.
Und ich bin genau da, wo ich sein soll. Genau da, wo ich hin gehöre.

Eine Bini im Meer

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Von der Schwierigkeit, Hören zu lernen

Gestern war so ein Tag.
Holla, die Waldfee.

Bei 45°C (die tatsächlichen 35°C, plus meinem Still-Bonus von 10°C, denn mir ist iiiimmer heiß in der Still-Zeit) stehe ich an der Supermarktkasse und versuche die Einkäufe im Kinderwagen zu verstauen, in dem die kleine Milia schreit, während die große Norali mal wieder Reißaus genommen hat und jetzt am Grußkartenständer dreht, das die Trauerkarten nur so weg fetzen, um sich anschließend auf den Boden zu schmeißen und zu brüllen „MAMA, ich will ein Aheeeis!“
Grauenvoll. Sie im Zaum zu halten habe ich aufgegeben, jetzt hoffe ich nur noch, dass sie keinen allzu großen Schaden anrichtet, während mir der Schweiß auf das Wechselgeld tropft.

Ich übertreibe natürlich (leider kein bisschen). Und während ich den vollbeladenen Kinderwagen mit 1.000 Einkäufen und zwei brüllenden Kinder nach Hause schiebe, denke ich Wörter in meinem Kopf, die meine Kinder niemals sagen dürften. Oh ja.

Natürlich gibt es viele, viele Gründe dafür, dass mein sonst immerzu wohlerzogenes Kind gerade außer Rand und Band ist. Sie ist vor Kurzem zwei geworden. Und große Schwester dazu. Und die letzten sechs Wochen waren die unglaublichsten und anstrengensten aller Zeiten. Und all das addiert ergibt ein Kind, das für gewöhnlich das exakte Gegenteil von dem macht, was man ihm sagt. Und dazu laut schreit.

„Du solltest besser auf mich hören!“ „Nein.“

Als ich heute morgen mit meinem Freund Gott zusammen saß und in meinem Gott-Zeit-Buch meine Gedanken aufgeschrieben habe, fiel mir auf, was ich gestern geschrieben habe: „Gott, bitte hilf mir dich zu sehen in meinem Leben und meinem Alltag – heute!“ Weil ich glaube, dass Gott da ist, jeden Tag und immer und wir nur die Augen aufmachen müssen. Und dann ist es mir gedämmert: Auch gestern war Gott da. Ja, in den elenden Momenten, aber auch schon vorher, als das Chaos-Kind auf dem Heimweg von der KiTa bereits Renitenz hat durchblitzen lassen. Und eine kleine, leise Stimme mir gesagt hat, dass es klug wäre meine Pläne über Bord zu werfen. Und bloß nicht einkaufen zu gehen.

„Du solltest besser auf mich hören!“ „Nein.“

Oh, es ist schwer mit dem Hören, ich verstehe das kleine Norali. Weil meine Einfälle und Ideen doch  so gut sind! Und weil ich meine Pläne mag und weil ich es nicht mag, sie zu ändern. [Dabei ist Flexibilität eine der Grundvorraussetzungen dafür, Kinder zu haben und dabei nicht durch zu drehen…]

Hach ja. Ich glaube, das mit dem Hören können wir zusammen üben, mein Kind und ich. Und heute ist mein Gebet: „Gott, bitte hilf mir dich zu sehen in meinem Tag und bitte hilf mir, auch auf dich zu hören!“

Eine lernende Bini

Und weil ein guter Eintrag ohne ein Foto kein guter Eintrag ist, hier noch ein Bild von der kleinen Chaos-Maschine. Hach ja. Die Nudel.

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Yeeaay, sie ist hier!!!

belly*report*final

Juhuu! Unser kleine Milia wurde am Dienstag geboren (von mir!) und sie ist ganz und gar zauberhaft…

„Milia“ ist der Name, den ihre große Schwester schon vor Monaten für sie ausgesucht hat.
Es ist ihr dritter Name und [wie bei der kleinen (jetzt großen!) Norali auch] nicht ihr Rufname. Wer den erfahren möchte, kann mir einfach eine email schreiben.

Uns geht es soweit gut, aber OH und HUI – ist das alles eine krasse, krasse Sache… Kinderkriegen ist kein Zuckerschlecken. [Apropos Zuckerschlecken: Das Bild oben haben wir uns übrigens mit Smarties erhandelt, hihi…]

Darum – ein andermal mehr! Jetzt ist erstmal Zeit für’s Ankommen und Kennenlernen und auch ein wenig genesen und ganz viel genießen. Danke an alle, die an uns gedacht haben und gebetet haben! Und an meine kleine Milia: Oh, HERZLICH WILLKOMMEN! Wir freuen und so so so sehr, dass du da bist!

Eine dankbare Bini

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Von wütenden Clowns und Erfolgen, die man feiern muss.

21 weeks
[21 Wochen. Dank der Faschingsfeier in der Kita mitsamt einem kleinen Clown]

In letzter Zeit habe ich öfter darüber nach gedacht, wie ich als Mama meine Erfoge feiere. Im Moment: gar nicht. Und das ist eigentlich schade.

Ich weiß noch ganz genau, wie es sich angefühlt hat, nach einer Woche post-Kaiserschnitt im Krankenhaus entlassen zu werden. MIT diesen niegelnagelneuen, klitzekleinen Baby, das so zart, rein& perfekt war. Ich dachte vor allem, ich habe doch überhaupt keine Ahnung, was ich hier tue. Irgendwie haben wir es aber hinbekommen. Die kleine Norali hat getrunken& geschlafen, ist gewachsen, hat gespielt und kaum dachte ich „ah, so mache ich das wohl“, schwups, schon war wieder alles anders. Die ersten Worte kamen und das erste „Nein!“ (was sie inzwischen erweitert hat um „Nein! Magichnich!“, was sich meisten bezieht auf Gesicht waschen, Pulli anziehen, Nase schneuzen. In dieser Reihenfolge.) Und wieder denke ich „boah, keine Ahnung, wie ich damit umgehe.“

Und tatsächlich habe ich Wege gefunden und es funktioniert im Moment ganz gut (meistens). Und inzwischen weiß ich natürlich, dass es dabei nicht bleibt. Dass ich im einen Moment denke „ah, so mache ich das“ und wenn ich mich umdrehe, schwups, schon ist sie in der nächsten Phase und ich denke mir „puh, keine Ahnung“. Und darum, DARUM habe ich überlegt, dass ich dringend meine Erfolge feiern muss. Mir selbst auf die Schulter klopfen und sagen „gut gemacht!“. Und vielleicht auf ein schönes Mama-Tochter-Kuchen-Date gehen. Denn dass sie halbwegs ordentlich am Tisch sitzt und alleine isst, dass ist definitiv auch ein Erfolg, den ich feiern kann!

Eine immer lernende-und-feiernde Bini

P.S. Und weil ein kreischender Clown furchtbar süß aussieht, kommt hier noch mein Lieblings-Outtake Bild von unserem 20 Sekunden Shooting…

21 weeks

 

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Tomorrow, tomorrow…

Morgen. Morgen fängt die Krippe an.
Ich bin überzeugt davon, dass es ein guter Schritt ist, weil die kleine Norali andere Kinder so unfassbar cool findet. Ich bin überzeugt davon, dass besonders sie, aber auch wir beide davon profitieren werden.
Aber mein armes, junges Mama-Herz ist schon ein wenig schwer und wehmütig bei diesem ersten kleinen Abschied. Und es ahnt, dass es um das Abschied-nehmen wohl noch oft gehen wird in unserer Zukunft und dass es sich besser jetzt schon mal daran gewöhnt. Menno. Ich hab sie doch gerade erst bekommen und jetzt muss ich schon ein wenig loslassen? Menno.

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Aber ich freue mich auf die neue Zeit (wirklich: ich für meinen Teil bekomme ja schiere Unmengen von NEUER Zeit) und ich freue mich, dass dieser neue Abschnitt anfängt. Ich bin gespannt, wie es die kleine Norali prägen und bereichern wird. Wirklich, ich freu mich.

Aber heute Abend, da ist mein armes Mama-Herz auch sentimental, jawohl.

Eine wehmütige Bini

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Über ein Papakind [und über Liebe, die bedingungslose].

Papakind-1Gestern war kein guter Tag für die kleine Norali und mich. Nach unserem Urlaub hatte sie – wie immer nach Urlauben – die ganz, ganz große Papa-Sehnsucht. Ist ja auch schöner, wenn er da ist, das sehe ich genauso.

Papakind-2
Papakind-2Papakind-2Papakind-1Aber gestern war es besonders schlimm. Nach dem Mittagschlaf stand sie völlig zerknautscht& verpennt in ihrem Bett, hat ganz herzzerreißend nach ihrem Papa gerufen hat und sich nicht trösten lassen, sondern in eine kleine emotionale Krise reingesteigert. Irgendwann habe ich die Mama in mir links liegen lassen und getan, was jedes Mädchen an meiner Stelle getan hätte –  auch geheult.

Weil es sich so doof anfühlt, die zweite Geige zu spielen. Weil ich mir so dämlich vorkomme, dass ich meinen Tag, meine Kraft, meinen Tatendrang, meine Energie, meine Liebe, fast all meine Zeit für sie aufwende und an ihr ausrichte und dann nur „Pappa?“ höre. Weil ich auch so vermisst und geliebt werden mag und nicht nur „auch gemocht“. Denn – na klar – sie mag mich sehr! Da bin ich mir sicher. Aber den Papa, den mag sie noch lieber. (Und ja, es ist krass sich so zu fühlen und noch krasser das so öffentlich zu zugeben. Aber ich glaube ehrlich gesagt, dass ich nicht die einzige bin, der es ab und an so geht. Hat jemand Tipps, Erfahrung, Ermutigung?)

Papakind-3

Für den Rest des Tages war ich ein wenig gebeutelt. Und am Abend habe ich Zeit mit meinem Freund Gott verbracht und darüber nachgedacht, wie traurig mich das macht. Aber als ich dann an sie gedacht habe, ist plötzlich alle Bitterkeit verflogen. Und mir ist klar geworden, dass ihre Zuneigung für mich nichts an meiner Zuneigung für sie ändert. Weil ich nichts dagegen tun kann, dass ich sie von ganzem Herzen, mit aller Kraft und ohne wenn und aber lieb habe. Dass ich mich nicht retten kann vor Begeisterung und dass meine Zusage für sie steht und niemals und durch nichts wanken wird. Ob sie mich mag oder nicht, ob sie mich traurig macht oder nicht, ob sie mich zur Weißglut bringt oder nicht, ob sie meine Zuneigung erwiedert oder nicht – es macht keinen Unterschied darin, wie unfassbar stark und fest und für immer ich sie lieber hab, als ich sagen kann.

Papakind-1

„Siehst du,“ sagt mein Freund Gott dann zu mir, „so geht’s mir mit dir auch.“ Oh, echt? So sieht Gott mich? Egal ob ich mir Zeit für ihn nehme oder nicht, ob ich versuche ihm Freude zu machen oder nicht, ob ich mein Leben mit ihm teile oder nicht, ob ich ihn traurig mache oder nicht, seine Zusage für mich steht felsenfest und er hat mich mehr lieb, als er mir sagen kann.

Krass. So ist das wohl mit der Liebe. Sie glaubt alles und hofft alles und gibt niemals auf. Und ich bin von ganzem Herzen dankbar dafür, so eine Liebe erleben zu dürfen – sie selber zu fühlen und mir sicher zu sein, dass sie mir genauso gilt.

Mamakind

Eine bedingungslose Bini

PS: Aber oh, wie war das schön, als die kleine Norali neulich nachts aufgewacht bist und auf Papas Arm nicht zur Ruhe kam und immerzu „Mama?“ gefragt hat. Und dann auf meinem Arm zufrieden eingeschlafen ist. Vielleicht hat sich das Mädchen in mir zu früh Sorgen gemacht und es sind doch nur Papa-Phasen und Mama-Phasen…