[mein Lieblingsbild mit 32. Meine Mädchen und ich beim Kuchen backen an einem Freitag im Herbst. Ein Alltagsmoment und eine schöne Erinnerung, hach.]
Seit jeher (also blog-technisch gesehen) ist es Tradition, dass ich am Vorabend meines Geburtstages darüber siniere, was das letzte Lebensjahr alles Schönes, Bemerkenswertes, Verrücktes oder Profanes mit sich gebracht hat. Da ich mich neuerdings frei fühle derartiges auch mit mehreren Wochen Verzögerung zu posten, kommen hier 32 Dinge. (und weil die Anzahl der Dinge immer größer wird – logisch – kommen sie diesmal in zwei Teilen.)
- 32? Es gibt bessere Jahre.
- zum Beispiel 33, juhuu!
- Obwohl 32 auch wirklich gute Seiten hatte.
- Aber mir fällt keine ein.
- nagutok. Mit 32 habe ich gelernt, dass es etwas gibt, dass mich durch schwere Zeiten und anstrengende Phasen und Krankheit und Elend hindurch trägt. Etwas, das mich jeden Morgen glücklich macht und nachts nicht schlafen lässt. Dieses Etwas heißt iced coffee und ist die Liebe meines Lebens. (erstaunlicherweise treffen all diese Atribute auch auf meinen netten Freund Gott zu. Außer dass der mich freundlicherweise nachts schlafen lässt. Gott ist also noch ein bisschen cooler als Kaffee. Und das will wirklich was heißen!)
- Ich habe gelernt, dass sich Freundschaften, die wirklich gut sind, dehen können wie Kaugummi. Eine zeitlang denkt man, der Faden wird so dünn, dass man ihn kaum mehr sieht und auch nicht merken würde, wenn er reißt. Aber er reißt nicht und wenn man wieder zusammen gezogen wird, klebt man wieder aneinander wie früher. Hihi.
- Trotzdem habe ich keinen meiner Freunde in den ersten drei Wochen Elternzeit-Reise vermisst. Aber Lady Mary habe ich vermisst. Aus Downton Abbey. Muss ich mir Sorgen machen?!?
- Einer der schönsten Momente des Jahres war, dass ich am Tiefpunkt der Elternzeitreise mit meiner Freundin Christiane telefonieren konnte. Nach drei Wochen mit Mann und Kindern und Strapapzen, die ihresgleichen suchen, tut eine echte, wahre Freundin am Telefon unvorstellbar gut. Hach, herrlich.
- Wenn man einen Vorschlag aus Hape Kerkelings Buch „ich bin dann mal weg“ ausprobiert und sich einen schönen Kaffee „vom Universum wünscht“ und über Umwege dazu gelangt, mit einem Mc Donalds Cappuchino (!) auf dem McDonalds Parkplatz zu sitzen, mit kaputtem Dachfenster und es DANN seit fünf Wochen zum ersten Mal regnet – dann hebt man seine Hände zum Universum und sagt: „Du bist scheiße. Gott, bitte, bitte hilf du mir jetzt!“
- Ah! Mir ist eine unglauliche Errungenschaft meines 32. Lebensjahres eingefallen! Ich bin jetzt Teil einer Autorengruppe! Autorenselbsthilfegruppe, um genau zu sein. Aber wenn man Nadine und Benjamin an seiner Seite hat, dann kann das nur ein lustiger Abend werden. (auch wenn sich meine Autrorentätigkeit momentan darauf beschränkt, in sehr unregelmäßigen Abständen diesen blog zu schreiben und auch die Geburtstagkarten an die Mitarbeiter der Kindertagestätte meiner Kinder zu verfassen. Oh ja. Da gebe ich all mein Herzblut rein. Veröffentlich wird das aber hoffentlich niemals!)
- ich habe meine 1. grüne Hose gekauft. Endlich mal Farbe neben dem Mann mit den bunten Hosen!
- Der Mann mit den bunten Hosen und ich, wir sind recht glücklich. Meistens. Die Ehe an sich ist aber weder gesichert, noch läuft sie von alleine rund. Ganz im Gegenteil, mit 32 musste ich lernen, dass echt liebe Menschen durch echt blöde Trennungen gehen, obwohl niemand das jemals wollte. Und dass wir in dieser Sache mit der Ehe dringend zusammen halten müssen, weil ich keine Sekunde glaube, dass das für irgend jemanden einfach ist und immer glatt läuft. Also habe ich angefangen, die netten Menschen in meinem Umfeld zu fragen: „was denkst du über’s Wetter, wie sieht’s im Job aus und wie geht’s deiner Ehe?“ Erstmal komisch, gewöhnt man sich aber dran. Und die Gespräche, die entstehen, sind echt z.T. krass und immer wertvoll.
- Wer noch keinen regelmäßigen Mädelsabend in seinem Leben installiert hat, sollte dies unbedingt tun. Kann ich nur empfehlen. (Außer man ist ein Mann. Dann brauch man das mit dem Mädeslabend nicht so, schätze ich)
- Im letzten Herbst hat mein Mann mich endlich zu der Sache mit den freien Nachmittagen (aka Mädels bei Großeltern) überreden können. Was heißt überreden, machen wollte ich das durchaus auch, aber es hat erstmal Orga und Überwindung gekostet. Aber oh. Was für ein fataler Fehler, das nicht schon früher gemacht zu haben. Die pure Herrlichkeit.
- Im Januar war ich mein erstes Wochenende allein, ALLEIN unterwegs. Das wollte ich schon direkt nach dem Abstillen machen, hab es aber erst über ein halbes Jahr später geschafft. Aber oh. Was für ein fataler Fehler, das nicht schon früher gemacht zu haben. Die pure Herrlichkeit.
- mit 32 haben ich am Weihnachtsmorgen zum ersten Mal unsoufliert gehört: „du bist die beste Mama der Welt!!“ Nachsatz: „so einen Glitzerrock habe ich mir schon soooo lange gewünscht!“ Hach. Ich versteh das. (das mit dem Glitzerrock und das ich die beste Mama der Welt bin eigentlich auch, oh ja!)
Mehr kommt in Teil 2!
Eine nicht-mehr-ganz-32-jährige Bini
P.S. habe mal im Archiv gestöbert und tatsächlich 31 Dinge gefunden! Und sogar 28 Dinge!
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