Gestern war so ein Tag.
Holla, die Waldfee.
Bei 45°C (die tatsächlichen 35°C, plus meinem Still-Bonus von 10°C, denn mir ist iiiimmer heiß in der Still-Zeit) stehe ich an der Supermarktkasse und versuche die Einkäufe im Kinderwagen zu verstauen, in dem die kleine Milia schreit, während die große Norali mal wieder Reißaus genommen hat und jetzt am Grußkartenständer dreht, das die Trauerkarten nur so weg fetzen, um sich anschließend auf den Boden zu schmeißen und zu brüllen „MAMA, ich will ein Aheeeis!“
Grauenvoll. Sie im Zaum zu halten habe ich aufgegeben, jetzt hoffe ich nur noch, dass sie keinen allzu großen Schaden anrichtet, während mir der Schweiß auf das Wechselgeld tropft.
Ich übertreibe natürlich (leider kein bisschen). Und während ich den vollbeladenen Kinderwagen mit 1.000 Einkäufen und zwei brüllenden Kinder nach Hause schiebe, denke ich Wörter in meinem Kopf, die meine Kinder niemals sagen dürften. Oh ja.
Natürlich gibt es viele, viele Gründe dafür, dass mein sonst immerzu wohlerzogenes Kind gerade außer Rand und Band ist. Sie ist vor Kurzem zwei geworden. Und große Schwester dazu. Und die letzten sechs Wochen waren die unglaublichsten und anstrengensten aller Zeiten. Und all das addiert ergibt ein Kind, das für gewöhnlich das exakte Gegenteil von dem macht, was man ihm sagt. Und dazu laut schreit.
„Du solltest besser auf mich hören!“ „Nein.“
Als ich heute morgen mit meinem Freund Gott zusammen saß und in meinem Gott-Zeit-Buch meine Gedanken aufgeschrieben habe, fiel mir auf, was ich gestern geschrieben habe: „Gott, bitte hilf mir dich zu sehen in meinem Leben und meinem Alltag – heute!“ Weil ich glaube, dass Gott da ist, jeden Tag und immer und wir nur die Augen aufmachen müssen. Und dann ist es mir gedämmert: Auch gestern war Gott da. Ja, in den elenden Momenten, aber auch schon vorher, als das Chaos-Kind auf dem Heimweg von der KiTa bereits Renitenz hat durchblitzen lassen. Und eine kleine, leise Stimme mir gesagt hat, dass es klug wäre meine Pläne über Bord zu werfen. Und bloß nicht einkaufen zu gehen.
„Du solltest besser auf mich hören!“ „Nein.“
Oh, es ist schwer mit dem Hören, ich verstehe das kleine Norali. Weil meine Einfälle und Ideen doch so gut sind! Und weil ich meine Pläne mag und weil ich es nicht mag, sie zu ändern. [Dabei ist Flexibilität eine der Grundvorraussetzungen dafür, Kinder zu haben und dabei nicht durch zu drehen…]
Hach ja. Ich glaube, das mit dem Hören können wir zusammen üben, mein Kind und ich. Und heute ist mein Gebet: „Gott, bitte hilf mir dich zu sehen in meinem Tag und bitte hilf mir, auch auf dich zu hören!“
Eine lernende Bini
Und weil ein guter Eintrag ohne ein Foto kein guter Eintrag ist, hier noch ein Bild von der kleinen Chaos-Maschine. Hach ja. Die Nudel.
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